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Das Backhaus PDF Drucken E-Mail
In jedem Dorf stand noch bis ungefähr zur Mitte des vorigen Jahrhunderts ein Backhaus, so auch in Ungedanken. Da wurde das kräftige und wohlschmeckende Bauernbrot von den Einwohnern selbst gebacken. Wer das Dorflebennötige Backgeschirr (Halter und Kiss) besaß und backen wollte, mußte sich auf einer Tafel, welche im Flur des Bürgermeisteramtes hing, anschreiben. Dies geschah meistens am Sonntag mittag für die folgende Woche. Es kamen dann noch Mitbäcker hinzu und so entstanden Backgruppen. Jede Backgruppe benötigte das Backhaus für ungefähr 4 Stunden, davon 2 Stunden zum Heizen und zwei Stunden zum Backen. Zum Heizen wurden Reisigbündel, sogenannte "Wellen", verwendet. Es brachte jeder seinen Anteil von zu Haus mit. An einem Tage konnten 3 bis 4 Gruppen backen. Dies war aber nicht für jeden Wochentag erforderlich. Besonders am Wochenende und noch mehr vor den Feiertagen herrschte Hochbetrieb im Backhaus, denn dann wurden außer Brot und Weißbrot die Sonntags- und Festtagskuchen gebacken, meistens große Kuchenbleche mit Apfel-, Zwetschen- oder Streußelkuchen, je nach der Jahreszeit. Nach 1950 ließ die Backtätigkeit im Backhaus merklich nach, man konnte das Brot ja auch beim Bäcker bekommen und Elektro-, Gas- und auch Kohleherde waren jetzt besser eingerichtet, so daß man die Kuchen bequemer zu Hause backen konnte. Man brauchte das Backhaus nicht mehr, es wurde dann im Zuge der Ortskernsanierung abgebrochen.
 

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