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Die Glocken der Pfarrkirche PDF Drucken E-Mail

1909
Die Kirche besaß zwei Glocken. Die kleinere wurde von einem Mitglied der Glockengießer-Familie Ulrich für die nach dem dreißigjährigen Kriege notdürftig wiederhergestellte Kirche gegossen.
Ihr Durchmesser war 0,67 m, die Höhe 0,55 m. Sie trug folgende Aufschrift:

 

IN HONOREM ST. TRINITAT ET S.S. BONIFATII
ET WIGBERTI ET BRIGIDAE UT ORENT PRO
NOBIS IN UNGEDANKEN
+ JOHANNES TILCHER PASTOR +
JOHANNES ULRICH VON HOMBERG
GOSS MICH ANNO 1669.


Über dem Schlag stand: CONRAD ORTH GREBE ANDREAS BORN.
Diese Glocke wurde im Jahre 1909 umgegossen, weil sie gesprungen war. Jetzt hat sie einen Durchmesser von 0,74 m und wiegt 273 kg. Sie wurde umgegossen von der Glockengießerei F Otto, Hemelingen, und im September 1909 zum Preis von 675,92 Mark geliefert. Sie trägt dieselbe Aufschrift wie beim ersten Guß, aber nur bis einschließlich des Wortes Ungedanken. Diese Glocke gehört heute noch zu unserem Kirchen-Geläute. Die zweite , etwas größere Glocke hatte einen Durchmesser von 0,77 m und eine Höhe von 0,58 m. Sie trug die Halsumschrift:

 

ZU GOTTES EHRE DIENE ICH!
DER GEMEINDE UNGEDANKEN GEHÖRE ICH.
HERR PFARRER WALDECK,
DER ORTSVORSTAND E. SIEBERT,
F. WEBER I, J.J. WICKE,
J. BUBENHAGEN, J. TEUTSCHMANN UND
E. BARTOLOMAY ZU HOLZHAUSEN GOSS MICH 1840.


Als Schmuck trug die Glocke ein Kruzifix und drei Engel in erhabener Arbeit. Diese Glocke mußte im zweiten Weltkrieg und zwar 1942 abgegeben werden. Sie und die Glocke vom Büraberg wurden am 2. bzw. 3. Januar 1942 abgenommen.

1950

Im Jahre 1950 erhielt die Kirche zwei neue Glocken, einen neuen Glockenstuhl aus Stahl für die beiden neuen und die vorhandene Glocke und drei neue Läutemaschinen von der Firma Hörz, Ulm. Die neue a-Glocke hat einen Durchmesser von 0,94 m und ein Gewicht von 480 kg. Sie kostete 2.075,- DM. Guß: Fa. Albert Junker, Brilon. Die neue c-Glocke hat einen Durchmesser von 0,79 m und ein Gewicht von 285 kg. Sie kostete 1.325,- DM. Guß: Fa. Albert Junker, Brilon. Der eiserne Glockenstuhl für drei Glocken hat ein Gewicht von ca. 1100 kg. Er kostete 800,- DM. Die drei neuen Läutemaschinen kosteten: für die a-Glocke 300,- DM, für die c-Glocke 220,- DM, für die d-Glocke 210,-Die Gesamtkosten betrugen somit 4 930,- DM. Kostenträger war die politische Gemeinde. Am Sonnabend vor Dreifaltigkeit kamen die neuen für die Kirch bestimmten Glocken, die am 1. Juni aus Briloner Sonderbronze gegossen waren, in einem Lastkraftwagen aus Brilon an, und zwar eine a- und eine c-Glocke, die mit der noch vorhandenen den Präfationston a- c- d- ergeben. Nachdem sie auf einen gummibereiften, geschmückten Lastwagen umgeladen worden waren, wurden sie in einem feierlichen Zuge durch das Dorf in den Schulhof geleitet. Dem Zuge voran ritten Vorreiter, dann folgte die Schuljugend, geschmückt mit Fahnen, Blumen und Kränzen, die Jünglings- und Jungfrauenvereine, die Musikkapelle, die Feuerwehr, der vierspännige Wagen mit den Glocken und die Gemeindevertretung. Vor der Schule nahm Bürgermeister Eichenberg die Glocken in Empfang und übergab sie der Obhut der Kirche zu Händen des Geistlichen Rates Pfarrer Schick. In einer Feierstunde, in der Musik-, Gedicht- und Chorvorträge miteinander abwechselten, sprach Lehrer Schmitt über Sinn und Bedeutung der Glocke. Die Feier wurde beendet durch die Annahme der Glocken durch den Pfarrer, der allen dankte, die sich bei der Anschaffung der neuen Glocken in hochherziger Weise durch Spenden beteiligt hatten.

Die Glocken tragen folgende Inschriften:

d-Glocke:

IN HONOREM ST. TRINITATIS
ST. BONTATII, WIGBERTI, BRIGIDAE
UT ORENT PRO NOBIS IN -
E. Otto, Hemelingen Ungedanken 1909 (Alte Gl.)

a-Glocke:

Zum Andenken des 50jährigen Priesterjubiläums 19.3.47
unseres Hochw. H. Geistl. Rat Pfr. Konrad Schick. Ungedanken
im hl. Jahr 1950 A. Junker-Brilon. Hl. Konradus bitte für uns
c-Glocke:

ANNO SANKTO JUBILAEO 1950 COMMUNITAS
UNGEDANKEN H. Eichenberg PRAESULE, A. Junker-Brilon
SANKTA MARIA REGINA PACIS PARA NOBIS PACEM

Die kirchliche Weihe der Glocken erfolgte am Dreifaltigkeitssonntag (4. Juni 1950) durch Professor Dr. Schick, Fulda, unter Assistenz des Kuratus Franz Faupel, Fritzlar. In seiner Festpredigt würdigte Dr. Schick die Glocke als Botin Gottes in Bezug auf Glaube, Hoffnung und Liebe. Nach der Weihe, die aus der Wasserweihe, der Glockenwaschung und ihrer Salbung bestand, und nach Beendigung des Gottesdienstes, der von Gesang-, Gedicht- und Musikvorträgen umrahmt war, wurde das feierliche Te Deum angestimmt. Die Glocken läuteten zum ersten Mal am Morgen des Fronleichnamsfestes 1950.

1955

Im März 1955 wurde Pfarrer Albert Klesper Pfarrer von Ungedanken. Er war geboren am 15.11.1904 in Löschenrod, Krs. Fulda, und wurde am 23.12.1933 in Fulda zum Priester geweiht. Er wirkte als Kaplan in Hofbieber, Hattenhof und Anzefahr, als Kuratus in Hausen/Eichsfeld und in Wölf. Von 1955 bis 1969 wirkte er als Pfarrer in Ungedanken. Kurz nachdem er in den Ruhestand getreten war, starb er nach kurzer, schwerer Krankheit im Hospital zum Hl. Geist in Fritzlar am 29.12. 1969 an seinem 37. Primiztag. Das Seelenamt war am Samstag, dem 3. Januar 1970, um 9.00 Uhr im Hohen Dom zu Fulda. Die Beerdigung war am gleichen Tage um 11.00 Uhr auf dem dompfarrlichen Friedhof am Frauenberg.

1969

Seit dem 15.11.1969 ist Kaplan Hermann Wagner, der zuvor in Fritzlar tätig war, Pfarrverweser der Pfarrei Ungedanken. Er setzte sich nicht nur für den Ausbau des Pfarrsaals und für die Renovierung der Bürabergkapelle ein, sondern auch in hohem Maße für den Bau der neuen Pfarrkirche. Keine Mühe war ihm zuviel. Durch viele Verhandlungen und Sitzungen mit dem Kirchenvorstand sowie Besprechungen mit dem Bischöflichen Generalvikariat, kommunalen Behörden und sonstigen Stellen konnte es ermöglicht werden, daß mit dem Neubau der St. Bonifatiuskirche im Winter 1971/72 begonnen werden konnte. Pfarrer Wagner hat sich täglich über den Fortschritt des Baues orientiert und hat bei den Eigenleistungen der Gemeinde-Einwohner selbst mit Hand angelegt.

 

 

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