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Die Imhoff'sche Monztranz PDF Drucken E-Mail

Ungedanken, den 13. Mai 1906 Gegenwärtig:
1. Konrad Fuhrmann, Forstschutzdiener zu Ungedanken
2. Franz Martin, Bürgermeister zu Ungedanken
3. Raabe, Pfarrer zu Ungedanken
Konrad Fuhrmann erklärt: Ich bin geboren am 18. September 1828. Mein ganzes Leben habe ich in Ungedanken zugebracht, meine Pflichten als katholischer Christ im Kirchen besuche habe ich stets erfüllt. Stets habe ich in der Kirche die vergoldete große Monstranz gesehen; dies kann ich umso besser bezeugen, als ich seit meinem achten Jahre ungefähr sechs Jahre Meßdiener gewesen bin. Meine Erinnerung bezüglich der Monstranz reicht also mindestens siebzig Jahre zurück. Auch besinne ich mich deutlich an folgendes: Mein Vater, der im Jahre 1861 verstorben ist, hat mir in meiner Jugend öfters erzählt, daß ein Einbruchdiebstahl in die Kirche versucht wurde, dessen Spuren jetzt noch an der Südseite eines Langschiff-Fensters sichtbar sind; dieser Diebstahlsversuch, der schon vor meiner Geburt stattgefunden hat, habe, wie mein Vater erzählte, der Monstranz gegolten. Die kleine Monstranz ist erst von Pfarrer Zimmer für die gewöhnlichen Tage angeschafft, die große ist an Feiertagen ausgestellt. Diese meine Aussage unterschreibe ich zur Beglaubigung eigenhändig und bin bereit, diese Aussage durch Eid zu erhärten.
Diese Aussage wurde von Konrad Fuhrmann unterschrieben und von Pfarrer Raabe und Bürgermeister Martin beglaubigt.
Folgende Zeugen bestätigen ebenfalls, daß die große (Imhoffsche) Monstranz zu dieser Zeit zur Pfarrkirche Ungedanken gehörte:

 

Johann Friedrich Herzog           
geb.  
24.2.1829
Christine Weber geb. Siebert
geb. 2.11.1831
Euphrosine Gutberiet geb. 26.8.1835


kam als Haushälterin von Pfarrer Zimmer 1870 nach Ungedanken.
Sicher ist, daß diese wertvolle Monstranz Eigentum der Pfarrgemeinde ist.
Wegen des hohen Kunstwertes wurde die Monstranz und weitere Wertgegenstände zur Aufbewahrung im Jahre 1968 in das Dommuseum Fritzlar gegeben.
Am 19. April 1875 gestattete das Kapitularvikariat Fulda auf das Schreiben des Pfarrers Zimmer vom 8. April desselben Jahres die Aufstellung des aus der Filialkirche zu Momberg Krs. Neustadt erhaltenen Muttergottesaltares in der Pfarrkirche zu Ungedanken. Der Hochaltar hatte zu dieser Zeit noch nicht die heutige Form, er war schmaler und hinter dem Altar befand sich noch ein kleiner, feuchter Raum, welcher als Sakristei benutzt wurde, aber den Erfordernissen einer Sakristei nicht entsprach. Man bat deshalb um die Genehmigung zum Bau einer neuen Sakristei. Die staatliche Genehmigung erfolgte am 12.12.1901, die kirchliche Genehmigung wurde am 19.12.1901 vom Bischöflichen Generalvikariat erteilt. Die Sakristei wurde an die Südwand des Turmes angebaut und durch eine Tür mit dem Untergeschoß des Turmes, Welches ja der Chorraum der Kirche ist, verbunden. Durch eine Tür, die nach außen führte, war sie vom Pfarrhaus aus gut zu erreichen. Beachtenswert ist, daß in die Außenwände der Sakristei einige Reliefs eingemauert sind, welche der 1697 verstorbene Kanonikus Martin Schlicker als Stationsbilder auf den Büraberg gestiftet hatte. Im Jahre 1903 war die Sakristei fertig.

1885

Die Schöningsche Buch- und Kunsthandlung, Paderborn, lieferte die Kreuzweg-Bilder für die alte Kirche in Ungedanken zum Preis von 16,80 Mark. Sie wurden eingerahmt von Peter Glöckner, Buchbinder, Fritzlar, Preis 15,50 Mark. Die Rahmen dazu lieferte Josef Götze, Schreinermeister, Fritzlar, zum Preise von 57,40 Mark.

1906

In diesem Jahre wurde der Chorraum neu geplattet und zwei spätgotische Figuren aus Holz, Christus und Muttergottes, von Kirchenmaler H. Mündelein, Paderborn, renoviert und neu bemalt. Im Mai 1906 wurde eine neue Kommunionbank aufgestellt, welche von Einwohnern aus Ungedanken gestiftet worden war. Sie kostete 300 Mark und wurde geliefert von Bildhauer Ferdinand Mündelein, Paderborn.

 

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