1301 Im Ort befindet sich eine Kirche, welche dem hl. Bonifatius geweiht ist. Sie wurde 1301 unter dem Mainzer Erzbischof Gerlach eingeweiht Der Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das Untergeschoß des Turmes ist gleichzeitig Chorraum der Kirche, das Kirchenschiff ist an die Westseite des Turmes angebaut. Im dreißigjährigen Krieg (1618/48) wurde die Kirche schwer beschädigt. Nach einer notwendigen Reparatur wurde sie 1678 neu geweiht. Doch schon 1732 mußte das zusammengestürzte Schiff der Kirche von Grund auf neu erbaut werden. Die Kirche wurde aber erst am 8. Oktober 1743 eingeweiht. So wurde dann bis in unsere Zeit am zweiten Sonntag im Oktober der feierliche Kirchweih-Gottesdienst gehalten und anschließend war dann die weltliche Feier, die Kirmes, welche wenigstens zwei Tage dauerte. Der Turm erhielt in den Jahren 1754/55 das jetzige Dach mit offener Laterne, in der die Glocken hängen. Der Altarstein stammt aus dem Jahre 1300, der Taufstein aus dem Jahre 1586. Die große Monstranz ist aus dem Jahre 1461. Auch ein Speisekelch (Ziborium) stammt aus dieser Zeit. Für die Statue der Muttergottes ist das Jahr 1550 angegeben und für die Statue des hl. Johannes auf der Schallhaube der Kanzel das Jahr 1500. Auch sind zwei wertvolle Meßgewänder und ein wertvoller Vespermantel vorhanden, welche sich jetzt im Fritzlarer Domschatz befinden.
1870 Die Kirche wurde mit Sandsteinplatten ausgelegt durch Steinhauermeister F.W. Müller, Wildungen. Die Kirche wurde renoviert, am Altar die Malerarbeiten ausgeführt von Dekorationsmaler Georg Jablonsky, Wildungen.
7. Juni 1870 Zwischen dem Pfarrer Hoffmann und dem Herrn Bürgermeister einerseits und dem Herrn Dekorationsmaler Georg Jablonsky z.Z. in Nieder-Wildungen kam folgender Vertrag zu Stande: Der Letzte übernimmt die Herstellung der dasigen Pfarrkirche und zwar: 1. Die Decke und Wände der Kirche an den schadhaften Stellen und in einem beliebigen, jedoch kirchlich entsprechenden Farbentone - der Grundton ist kreideweiß - gut zu streichen und Bezüge zu dekorieren, jedenfalls bei dreimaligem Anstrich. 2. Die Bänke, Beichtstühle und alles was an Holzgegenständen in der Kirche ist, 3 mal in brauner oder entsprechender Ölfarbe anzustreichen. 3. die Kanzel und den Altar mit Taufstein entsprechend ebenso 3mal mit Olanstrich zu marmorieren, zu dekorieren und die vergoldeten Flächen am Altare und den Seiten-Statuen, sowie den Säulen-Kapitellen zu erneuern, der Farbenton bleibt demselben überlassen. 4. Die vorhandenen Marlenbilder, Statuen sind ebenso entsprechend zu erneuern und zu dekorieren. Dafür erhält er nach vollendeter Arbeit neben freier Station, wie dieselbe von ihm für Frühstück, am Frühmorgen Kaffee mit einem Weckchen, Mittagsessen, Vesperbrot und Abendessen proponiert (beantragt) worden ist, von Pfarrer Hoffmann 52 Thaler und ist jede Nachrechnung hierfür wie für die Bilder ausgeschlossen. Die beiden Bilder im Schiffe und dem Chor, sowie das Antipendium und das Altarbild werden erst in den folgenden Wintermonaten entsprechend hergestellt und erhält derselbe dafür noch 10 Thaler, wie dieselben abgeliefert und gut hergestellt befunden werden.
1875 2 Glocken 1 Monstranz (gotisch) 2 Kelche nebst Zubehör (Patene und Löffelchen) 2 Speisekelche 1 sehr alter Kommunikantenbecher 2 Schellen der Meßdiener 1 Ampel von Messing 2 messingblecherne Laternen auf Stangen 1 weißblecherne Laterne zu den Krankenversehungen 1 zinnerne Schüssel im Taufstein 1 messingen und einen kupfernen Weihwasserkessel 1 Rauchfaß nebst Weihrauchschiffchen 6 Altarleuchter von Zinn auf dem Nebenaltar 2 kleine zinnerne und 2 kleine messingblecherne Leuchter (zu Talglichter) 2 zinnerne Teller mit 2 Paar zinnernen Meßkännchen 1 kleines Kruzifix von Gußeisen am Tabernakel 1 Dienstsiegel nebst Blechbüchse des Kirchenvorstands 1 alter kupferner Weihwasserkessel 1 neues messinges Weihwassergefäß. In späteren Jahren kamen noch dazu: 1884 zwei Teile a 4 Stück messinge (8 Stück) harmonische Altarglocken 1885 eine neue kleine Monstranz in Sonnenform, vergoldet 1888 ein neuer gotischer Kelch für die Festtage 1889 ein neues Altartuch für den Hochaltar 1891 ein silbernes gotisches Rauchfaß mit Schiffchen 1893 ein kleines Weihwasserkesselchen mit Deckel (zu Beerdigungen) 1896 ein kleines Ciborium
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