Wetterberichte - Fruchtpreise |
|
|
|
1500 - 1597 Die Chronisten melden in diesem Jahrhundert außer den politischen und vor allem kirchlichen Neuerungen ganz zuverlässig wie früher über Wetter und Fruchtpreise, Ernteergebnisse und Notzeiten. Vom Ende des 14. Jahrhunderts bis in das erste Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts beträgt der Durchschnittspreis für:
- 1 Paar Schuhe 2 - 3 Groschen
- für ein Klafter Brennholz nebst Anfuhr 5 Groschen
- für eine Elle vom besten Tuch 5 Groschen
- für 1 Scheffel Roggen 6 Groschen vier Pfennig.
In dieser Zeit verdiente ein Tagelöhner 6 - 8 Groschen wöchentlich. Er konnte mit seinem Wochenlohn den Wert von einem Hammel und ein Paar Schuhen erwerben. Im Jahre 1506 wuchs alle Frucht auf dem Felde in reichem Maße, wurde dann aber von den massenhaft auftretenden Raupen gefressen. 1524 regnete es fortwährend so stark, daß man glaubte, es stehe das Ende der Welt bevor. Im Jahre 1539 herrschte große Teuerung und großer Mangel an allen Lebensmitteln. Ein Vierteljahr lang gab es kein Brot. Es herrschte außerdem noch große Futternot. 1540 war ein heißer Sommer. Es gab wenig Heu und Futter für das Vieh. Am 14. Februar 1571 herrschte eine außergewöhnlich starke Kälte. Die Dorfbrunnen in Ungedanken und die Eder froren zu. Die Eisdecke der Eder war sehr stark. Die Jahre 1583 bis 1590 waren sieben nasse Jahre mit Teuerung und Hungersnot. Im April 1597 erfror die ganze Baumblüte. In den Hundstagen war es so kalt, daß es niemand ohne Feuer aushalten konnte.
|