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1800 - 1899
Auch das 19. Jahrhundert bringt unserer Heimat des öfteren Überschwemmungen, Wetterschäden und Mißernten, strenge Winter, die bis in den April andauern, sind die Regel, Auch Notzeiten finden sich, die aber dank der landesväterlichen Fürsorge schnell behoben werden. Sehr gute Ernten gibt es wenige, mittlere Ernten sind im Gesamtüberblick in der Mehrzahl. Aber auch Mißernten, insbesondere bei den Kartoffeln, die häufig von Krankheiten heimgesucht werden, zählt der fleißige Chronist auf - alles in allem, der Ungedankener kommt aus der Sorge nicht heraus.
Das Jahr 1816 führt den Reigen der Mißernten ein. Anhaltender Regen hat die Feldfrüchte total verdorben, so daß große Not entsteht.
Auch das folgende Jahr ist wegen des anhaltenden Regens durch Mißernten gekennzeichnet. Die Preise für Lebensmittel gehen rapide in die Höhe. Der sechspfündige Laib Brot kostete am 1. Juli 48 Kreuzer gebenüber 13 Kreuzer in normalen Zeiten. Die kurfürstliche Regierung machte alle Anstrengungen, um der Not zu steuern. Sie öffnete die Kornmagazine und stellte Saatgut zur Verfügung.
Anno 1824 waren wieder normale Zeiten eingekehrt. In diesem Jahre betrug der Wert des Weizens 12 Mark, des Roggens 7 Mark, der Gerste 5 1/2 Mark und des Hafers 4 Mark. Es kosteten das Pfund Rindfleisch 25 Pfennig, Kalbfleisch 20, Hammelfleisch 23 und Schweinefleisch 30 Pfennig.
Im nächsten Jahre (1825) kostete eine Kuh mit Kalb 16 - 17 Taler, eine Pfund Butter 3 Gutegroschen.
Die Winter der Jahre 1827, 1828 und 1829 waren sehr streng. Es gab viel Schnee und langanhaltende Frosttage mit Kältegraden bis zu 25 Grad unter Null.
Im Winter 1829/30 dauerte die Kälte 83 Tage an, darunter 72 ununterbrochene Frosttage. Die Kälte stieg bis auf 28 bis 30 Grad unter Null. Am 8., 9. und 10. April 1837 fiel ein so hoher Schnee, daß alle Verbindungen nach außen aufhörten und die üblichen Gerichtstage eingestellt werden mußten.
Auch die Verbindung von Ungedanken nach Fritzlar war unterbrochen. Am 15. April setzte langsames Tauwetter ein. Es dauerte aber die Kälte noch bis in den Juni fort, so daß es am 4. Juni noch in der Frühe schneite. Die Bäume blühten erst Ende Mai, manche erst im Juni. Es gab eine mittelmäßige Ernte.
Auch der nachfolgende Winter war äußerst hart. Es gab 72 ununterbrochene Frosttage.
Das Jahr 1840 führte sich Ende Januar mit einem Wolkenbruch schlecht genug ein. Im Februar gab es außerordentlich warme Tage, dann aber trat eine ziemliche Kälte mit Ost- und Nordostwinden nebst anhaltenden Schneefällen ein. Viele Bewohner Ungedankens erkrankten an Lungenentzündung. Bereits im Dezember gab es schon wieder Frost mit 17 Grad unter Null.
Im Januar 1841 gab es sehr strenge Frosttage. Der Sommer des Jahres 1842 war so trocken, daß es von Mai bis September kaum regnete. Gleichwohl war die Winterfruchternte wenn es auch wenige Gebunde gab, ziemlich reich an Körnern und Quantität, dagegen war die Sommerfruchternte gering. Bohnen schlugen ganz fehl und an Fourage äußerte sich ein solcher Mangel, daß fast in allen Gegenden Deutschlands das Vieh abgeschafft und für einen Spottpreis verkauft werden mußte. Mäuse gab es in solch großer Menge, daß sie nicht allein in vielen Gegenden die Kartoffelfelder, sondern auch die Kornfelder verwüsteten. Auch in der Ungedankener Gemarkung richteten sie großen Schaden an.
Im Dezember dieses Jahres stand der Preis des Kornes auf 6 Reichstaler. Hafer kostete 2 Reichstaler, 10 Silbergroschen, Gerste 5 Reichstaler, Erbsen 9 Reichstaler, Linsen 12 Reichstaler, Kartoffeln 2 Reichstaler, Heu 2 Reichstaler und Stroh 1 Reichstaler. Die Preise stiegen bis zur neuen Ernste weiter an. Wegen Mangel an Kartoffeln wurde das Abgeben von Kartoffeln zum Branntweinbrennen bei 5 Rtlr. Strafe untersagt. Der Winter war ausnahmsweise gelinde.
Der Winter 1844/45 dauerte bei starkem Frost bis Ende März. Desgleichen die Winter 1846/47, 1847/48, 1848/49, 1849/50, 1853/54.
Winter-, Sommer- und Rauhfrüchte hatten in anno 1845 ein gutes Gedeihen. Korn und Weizen ergaben eine gute Mittelernte von Stroh und Körnern. Das Erntewetter war gut. Die Kartoffeln ergaben nur eine halbe Ernte. Sie waren von einer Pilzkrankheit befallen. Es herrschte ein milder Winter. Am 18. Februar waren es 13 Grad Wärme im Schatten. Im März wurde es wieder kälter und das Thermometer fiel auf den Gefrierpunkt. Ende März fing es heftig an zu regnen. Der Regen dauerte bis Ende April, dann fing es an zu schneien und zu schlössen. Am 28. April hatte es so hart gefroren, daß man über den Dreck gehen konnte.
Nach einem strengen Winter gab es von Mai an eine trockene, von Juni an eine sehr heiße Witterung. Es fiel nur bei gelegentlichen Gewittern Regen. Im Juli und August war der Wärmedurchschnitt 25 Grad im Schatten. Die Kornernte war in Gebunden sehr ergiebig, aber auf den guten Ländern und in guter Lage arm an Körnern, dagegen der Weizen sehr ergiebig. Flachs und Sommersamen sind fast ganz mißraten. Der Wintersamen lieferte einen reichlichen Ertrag. Dagegen werden die Rauhfrüchte sehr dünn und kurz. Bei den Kartoffeln gab es nur ein Drittel einer Durchschnittsernte, davon war noch ein Viertel krank. Der Verkauf von Kartoffeln an Brennereien wurde wiederum bei 5 Rtlr. Strafe verboten. Der im Durchschnitt geringe Ernteertrag insbesondere auch an Viehfutter, der die meisten Bauern zwang, das Vieh zu Schleuderpreisen zu verkaufen, hatte zur Folge, daß die Preise allenthalben in die Höhe gingen. Besonders das folgende Jahr, das Jahr 1847, ging in die Geschichte als das Hungerjahr ein. Es herrschte nicht nur in den Städten, sondern auch in den Dörfern Hungersnot. In Ungedanken und Rothhelmshausen lagen die Verhältnisse nicht anders. Die Dürre des vergangenen Jahres (1846) , die in ganz Europa herrschte, hatte in allen Ländern zu großer Hungersnot geführt. Einfuhren aus Amerika gab es damals noch nicht. Im Juni kostete die Metze Weizen ( = 340 Pfund) 27 Taler, die Metze Roggen 24 Taler. Die Regierung in Kassel ordnete eine vollständige Ernährung der Armen durch die Gemeinden an. Sie bewilligte überall Kredite für Wegebau usw., nur um den armen Leuten Arbeit zu verschaffen. Sie ließ auf der Renterei zu Fritzlar Roggen für die Bedürftigen ausmessen, das Viertel zu 7 Rtlr, 15 Silbergroschen. Noch nach Jahren erzählten die Menschen, wie sie Hunger gelitten und was ihnen zur Nahrung gedient hatte. Jedes Land in Europa verbot die Ausfuhr von Getreide. Am schlimmsten war aber die Kartoffelkrankheit, die im vergangenen Jahre mit aller Schärfe eingesetzt und den größten Teil der an sich schon geringen Ernte verdorben hatte.
Überdies fiel in der Nacht vom 17. auf den 18. April ein so hoher Schnee, daß alle Passage gehindert war. Bis zum 19. August herrschte wiederum eine starke Dürre mit stets 24 Grad im Schatten. Dennoch geriet das Korn in diesem Hungerjahr gut und gab im Durchschnitt 3 1/2 Kasseler Viertel pro Acker. Es fiel Mitte August im Preise auf 4 Rtlr. 5 Silbergroschen.
Auch im Revolutionsjahr 1848 gab es eine gute Mittelernte. Die Kartoffeln waren nach einem zeitgenössischen Bericht sehr ergiebig, pro Acker wurden 25 bis 30 Sack geerntet, darunter allerdings bis zu 1/4 kranke Kartoffeln. Bis in den Oktober hinein war die Witterung anhaltend dürr.
Die Ernte des Jahres 1849 „war in allem segensreich. Das Korn kostete 3 Rtlr., die Kartoffeln waren wenig krank und schmackhaft. Der Erntebericht des Jahres 1851 lautet wenig erfreulich: Die Kartoffeln waren in diesem Jahre wiewohl von der Krankheit etwas weniger befallen, doch sehr mißraten, auch das Korn scheffelte nicht (drei starke Gebunde zu einer Metze), der Weizen sowie die Gerste waren größtenteils ausgewachsen und die Grummet- sowie die zweite Klee-Ernte größtenteils verdorben. Dagegen hatten die Rauhfrüchte gut gescheffelt, waren aber auch zum Teil ausgewachsen."
Die Ernte des folgenden Jahres fällt etwas besser aus. An Kornfrüchten ist sie mittelmäßig, Kartoffeln von bester Qualität und etwas mehr Quantität als voriges Jahr. Samen und Raps brachten eine sehr geringe Ernte.
Die Witterung war das ganze Jahr hindurch ziemlich abwechselnd,brachte aber einige Wolkenbrüche hervor, die unsere Gemarkung verschonten, jedoch nordwärts Fritzlar großen Schaden anrichteten. Im Herbst war es anfänglich trocken,
nachher naß und gelinde; die milde Witterung hielt bis Mitte Januar an, Neujahr konnte man schon Veilchen pflücken. In der zweiten Hälfte des Februar fiel sehr hoher Schnee und blieb bis Ende März liegen. Die Fahrposten blieben im Schnee stecken, unsere Eisenbahnen konnten wegen des hohen Schnees nicht befahren werden und es wurden die Telegraphen unterbrochen. Am 29. März wurden in Ungedanken noch 8 Grad Kälte gemessen. Das kalte, mitunter regnerische Wetter dauerte bis Pfingsten (15. Mai).
In 1856 fingen die Kartoffeln wieder an zu geraten, sowohl an Qualität wie auch an Quantität, Anfang Juni herrschte eine ungewöhnlich starke Hitze.
Das Jahr 1857 war sehr trocken und heiß. Die Fruchternte fing in Ungedanken schon Ende Juli an und am 1. September waren nur noch wenige Acker Hafer einzuscheuern. Die Früchte scheffelten sehr gut mit Ausnahme der fast ganz mißratenen Raufrüchte. Dahingegen kamen Heu und Grummet sowie Klee sehr dünn, aber gut ein.
In diesen 1860. Jahr war am 18. Juli eine totale Sonnenfinsternis. Die Witterung war abwechselnd trocken, warm und gewitterregnerisch, jedoch mehr kalt als warm. In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli erfroren noch die Gurken. Von da bis zum 12. Juli mußte man die Öfen heizen. Am 27. Juli war die aufgelegte Bleiche steif gefroren.
Im Jahre 1864 mißriet die Fourage. Auch die Klee- und Futterkräuter mißrieten. Im allgemeinen gab es aber eine gute Mittelernte, so daß die Früchte und Kartoffeln wohlfeil waren. Bis über Weihnachten fiel kein Schnee, es gab aber anhaltenden Frost bis zu 15 Grad.
Bei ruhigem, fortdauerndem Frostwetter schneite es ununterbrochen bis Ende März. Da lag der Schnee so hoch, daß alle Passage gehemmt war. Die Botenpostverbindung mußte eingestellt werden. Die Fourage war sehr teuer. Ein Zentner Heu kostete bis zwei Reichstaler.
Eine totale Mißernte brachte das Jahr 1869. Nach einigen normalen Frühjahrestagen Ende Februar wurde es noch einmal Winter. Im März und April froren Teiche und Brunnen zu, im Mai und Juni schneite es auf die trotz allem hervorbrechende Blüte. Die gesamte Heuernte faulte auf den Wiesen, denn es regnete den ganzen Sommer hindurch. Das wenige Getreide, das im Spätherbst auf den Feldern stand, mußte wegen der Nässe gerupft werden. Die Bauern versuchten es in den Scheunen auf der Tenne zu trocknen, doch es ergab kein Korn zu menschlicher Nahrung.
Im Jahre 1873 waren die Kartoffeln ziemlich gut geraten und daher billig. Das Kasseler Viertel ( = 300 Pfund) kostete 1 Rtlr. 20 Silbergroschen. Der Weizen kostete 9 Rtlr. 10 Sgr., Roggen 6 Rtlr. 12 Sgr. Gerste 6 - 7 Rtlr., Hafer 5 Rtlr. 20 Sgr.
Wegen der Kälte im Frühjahr 1874 geriet das Obst sehr schlecht.
Die Ernte war gut, besonders gut der Roggen. Die Fruchtpreise waren mittelmäßig.

1875
Zu Beginn des Jahres 1875 trat die Markwährung in Kraft. 1 Mark = 100 Pfennige = 10 Groschen.
Im Winter dieses Jahres gab es viel Schnee. Die Obsternte war gering und durch anhaltendes Regenwetter war auch die übrige Ernte nur mittelmäßig. Das Herbstwetter war für Erntearbeiten und für die Aussaat günstig. Bereits in den ersten Tagen des Dezember stellte sich der Winter mit starken Schneefällen ein. Es gab Kältegrade von 10 und 12 Grad unter Null, dann trat aber gegen Mitte des Monats Tauwetter ein.
Die Monate April und Mai des Jahres 1876 waren rauh und kalt, so daß die Futtergewächse viel gelitten haben. Dementsprechend stiegen die Preise sehr hoch. Von Anfang Juni bis Ende August gab es keinen Regen. Es war sehr heiß, die Wiesen verbrannten, das Thermometer zeigte durchweg 34 bis 38 Grad. Durch das später einsetzende Regenwetter gerieten die Kartoffeln gut.
Im folgenden 1877 gab es eine gute Mittelernte.
Der Winter des Jahres 1879 war zwar nicht sehr anhaltend streng kalt, er dauerte jedoch mit vielem Schnee sehr lange. Über 14 Tage lang gab es ein gefährliches Glatteis, das insbesondere dem Wild in den Wäldern stark zusetzte. Da es die Eisdecke nicht durchbrechen konnte, konnte es keine Nahrung finden und wäre verhungert, wenn nicht eine große Hilfsaktion eingesetzt hätte. Frühjahr, Sommer und Herbst waren meist rauh und kalt und naß, so daß die Ernte sehr spät zur Reife ka
Die Roggenernte war schlecht, dagegen waren die Sommerfrüchte, namentlich der Hafer, gut geraten. Im September einsetzendes Regenwetter, das bis Ende Oktober andauerte, brachte den Hafer zum Auswachsen.
Die Kartoffeln gerieten in diesem Jahre ebenfalls schlecht, so daß überall wieder großer Mangel eintrat und die Lebensmittelpreise in die Höhe schnellten. Die Not war im Winter allgemein. Zu Martini setzte schon der Winter mit starkem Frost ein. Die Kälte nahm rasch zu, so daß das Thermometer bis zu 20 Grad unter Null zeigte. Glücklicherweise war viel Schnee gefallen, so daß die Saaten gut über den Winter kamen.
Dann wurde das Wetter im April 1880 schön und günstig für den Ackerbau. Im Mai war es aber, wenige Tage ausgenommen, rauh und kalt. Der erste Tag des Monats Juni brachte den seit beinahe acht Wochen ersehnten Regen. Es gab eine gute Mittelernte.
Der Januar des Jahres 1881 brachte Schnee und starke Kälte. Das Quecksilber fiel in manchen Nächten auf 20 Grad unter Null. Anfang Februar wurde es wieder gelinder, der März war dagegen rauh und kalt. Der Sommer war durchweg warm und trocken; es gab eine schlechte Heuernte, sonst eine gute Mittelernte. Die Kartoffeln waren sehr gut geraten, es gab auch gutes Obst.
Seit Menschengedenken, schreibt der Chronist zum Jahre 1882 haben wir nicht einen so milden und gesunden Winter gehabt. Die Schafe konnten bis Weihnachten zur Weide ziehen. Im Januar haben wir ein paar Tage Schnee gehabt. Er schmolz bald wieder und im Februar war schon Frühjahrswetter, welches bis Ostern anhielt. Der Mai war naß und kalt, es gab eine gute Mittelernte.
Die Ernte in 1886 war mittelmäßig. Im folgenden Jahre gab es eine gute Ernte. Es kosteten 100 Kilo Roggen 11-12 Mark, Weizen 14 - 15 Mark, 100 Kilo Kartoffeln 2,50 Mark. Der Hafer war infolge der trockenen Witterung schlecht geraten, das Stroh sehr kurz, die Preise waren entsprechend hoch, desgleichen für Heu und Grummet. Die Ernte im folgenden Jahr, 1887, war durchweg gut. Die Kartoffeln waren so gut geraten, daß der Zentner nur 1 Mark kostete.
Die Witterung des Jahres 1888 war abnorm. Bis zum April war Winter, im ganzen April regnete es, der Mai war sehr heiß, dann gab es meist regnerisches und kaltes Wetter. Am 20. August stand der meiste Roggen noch im Felde, der Weizen war noch nicht geschnitten und der Hafer noch nicht reif. Trotz der ungünstigen Witterung gab es eine mittlere Ernte.
Im 1889. Jahre begann der Winter erst sehr spät. Bis zum Februar war noch kein Schnee gefallen, dann aber gab es eine solche Menge, daß jeglicher Verkehr stark behindert war. Das winterliche Wetter hielt bis Ostern an, dann wurde es schön und warm. Frühe und gute Ernte. Bereits Mitte Juli war die Roggenernte beendet.
Der erste Januar des Jahres 1891 brachte starken Frost von minus 15 Grad.
Der Sommer des Jahres 1892 war sehr heiß und trocken. Das Viehfutter wurde sehr rar, auf den meisten Wiesen gab es keine Grummeternte.
In der zweiten Hälfte des Januar 1893 herrschte so große Kälte, daß bei vielen Leuten die Kartoffeln in den Kellern erfroren, manches Stück Kleinvieh ging durch die Kälte verloren. Die nasse Witterung brachte eine mittelmäßige Ernte.
Am 1. April 1893 wurde amtlich die "Mitteleuropäische Zeit" eingeführt. Alle Uhren mußten 22 Minuten vorgestellt werden. Der Sommer 1894 war bis zum Monat Juni heiß und trocken. Dann regnete es bis spät in den Herbst hinein, so daß die Früchte sozusagen heimgestohlen werden mußten. Dennoch war die Ernte ausreichend.
Der Winter 1895 war hart und dauerte lange. Es war eine solche Menge Schnee gefallen, daß noch Mitte März der Schneepflug eingesetzt werden mußte. In Ungedanken lag der Schnee über einen halben Meter hoch.
In den Jahren 1898 und 1899 gab es gute Ernten, insbesondere bei Roggen und Weizen.
 

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