Die Ermordung des österreichischen Tronfolgerpaares in Serajewo löst den 1. Weltkrieg aus, an dem die wehrfähigen Männer unseres Heimatdorfes teilnehmen und ihren Blutzoll darbringen.
Der Krieg bürdet dem deutschen Volk, das schließlich gegen die ganze Welt kämpfen muß, ungeheure Lasten auf. Deutschland kämpft gegen Rußland, Frankreich, England, die Vereinigten Staaten von Amerika, auf dem Balkan und auf dem türkischen Kriegsschauplatz. In China und in den deutschen Kolonien kämpfen deutsche Soldaten gegen vielfache Übermacht, auf den Weltmeeren kämpfen deutsche Kreuzer und U-Boote gegen die feindliche Marine und die zahlreichen Transportschiffe und fügen der Versorgung Englands großen Schaden zu.
Auf den Kriegsschauplätzen im Osten und Westen werden unter Hindenburg und Ludendorff zahlreiche Siege erfochten. Aber die Übermacht ist zu groß, so daß endlich, auch durch Materialmangel, der deutsche Widerstand erlahmt. Die Heimat mußte in diesem vierjährigen Ringen die größten Opfer auf sich nehmen. Die englische Hungerblockade machte die Einfuhr von Lebensmitteln und Rohstoffen aus neutralen Ländern unmöglich. Das Kartensystem schützte die deutschen Menschen vor dem Äußersten. An der Front kämpfte die Auslese des deutschen Volkes auf verlorenem Posten. Am 11. November 1918 wurde mit den feindlichen Mächten ein Waffenstillstand geschlossen. Am gleichen Tage dankt der Kaiser ab und flieht nach Holland. In Deutschland wird die Republik ausgerufen. Erster Reichspräsident ist Friedrich Ebert. Über zwei Millionen Tote bleiben als Opfer dieses Krieges auf den Schlachtfeldern in Feindesland.