Im Jahre 719 reiste Bonifatius, der zu dieser Zeit noch Winfried hieß, nach Rom, um vom Papst eine Missionsaufgabe zu erbitten. Er war im Jahre 673 zu Crediton in Wessex, England, geboren, stammte aus altadeligem Geschlecht, war gebildet und vor allem in der Heiligen Schrift bewandert und gehörte dem Benediktinerorden an. Am 14. Mai 719 empfing er von Papst Gregor II. die feierliche Missionsvollmacht und einen neuen Namen: Bonifatius (Bonifatius bedeutet "Wohltäter"). Im Jahre 722 kam Bonifatius, von Amöneburg kommend, nach Hessen, um dort das Evangelium zu predigen. Er erwählte den Büraberg als Ausgangssteile seiner Missionstätigkeit in Hessen. In Schriftquellen über die erste Hälfte des 8. Jahrhunderts wird von keinem Kirchbau durch Bonifatius auf dem Büraberg berichtet, im Gegensatz zu Amöneburg, Fritzlar und Fulda, wo Bonifatius direkt als Bauherr genannt wird. Der Grundriß der Kirche auf dem Büraberg ist in seiner Form fränkisch, also nimmt man an, daß die Kirche schon vor Bonifatius durch iroschottische Mönche, welche schon vor Bonifatius Missionstätigkeit ausübten, erbaut wurde, gleichzeitig mit einem Kloster. Die Patronin der Kirche ist die heilige Brigida, eine schottische Heilige. Nach neuesten Forschungen reicht die Büraberger Kirche bis in die frühfränkische Zeit zurück. Im Jahre 722 bekehrten sich auf die Predigten des Bonifatius hin viele Hessen zum Christentum. Werden uns doch allein die Anwärter für die erste große Taufhandlung an der Eder als eine unübersehbar große Schar geschildert. Aber viele Hessen lebten doch noch im heidnischen Götterglauben. Es ist anzunehmen, daß Ungedanken zu dieser Zeit schon bestand. Ebenfalls im Jahre 722 reiste Bonifatius zum zweiten Male nach Rom und kehrte als Bischof zurück. Im Herbst 723 fällte Bonifatius die Donareiche, welche nahe bei dem Dorf Geismar stand, dem Gott Donar geweiht war und deshalb als heidnisches Heiligtum galt. Seit diesem Ereignis war der alte Götterglaube erschüttert. Es bekehrten sich viele Heiden zum Christentum. Bonifatius baute aus dem Holz der gefällten Donareiche in Fritzlar an der Stelle, wo heute die Stiftskirche steht, im Jahre 724 eine dem hl. Petrus geweihte Kapelle, welche 725 eingeweiht wurde. Ebenfalls im Jahre 724 baute Bonifatius ein Benediktinerkloster in Fritzlar. Er übertrug die Leitung dieses Klosters seinem schon bejahrten Freund Wigbert, den er aus Angelsachsen kommen ließ. Unter ihm kam das Kloster Fritzlar bald zur Blüte. Wigbert errichtete an Stelle der hölzernen eine steinerne Peterskirche, welche 732 von Bonifatius eingeweiht wurde. Auch gründete er im Fritzlarer Kloster eine Klosterschule, die vor allem für Nachwuchs in der Missionstätigkeit sorgen sollte. Der Bayer Sturm war ein Schüler der Klosterschule und wurde gegen 740 in Fritzlar zum Priester geweiht. Er wirkte dann fast drei Jahre in der hessischen Seelsorge, bis ihm von Bonifatius andere Aufgaben zugewiesen wurden. 738 reiste Bonifatius zum dritten Male nach Rom. Von Gregor III. wurde er zum Apostolischen Legaten und Erzbischof ernannt und ordnete als solcher das Kirchenwesen in Bayern neu. Es war der Beginn eines weitgreifenden kirchlichen Reform- und Organisationswerkes, in das in wenigen Jahren das ganze fränkische Reich einbezogen wurde. Erste deutsche Kirchentage 742/743 , Bonifatius predigte das Evangelium auch in Thüringen und Bayern. In Oberhessen gründete er das Kloster Amöneburg. Im Jahre 741 gründete Bonifatius die Bistümer Würzburg und Erfurt und das Bistum Büraberg. 742 wird zum ersten Male der Name des hessischen Bischofssitzes "Buraburg" genannt. Seit der Einweisung Wittas in sein Bischofsamt durch Papst Zacharias bzw. Bonifatius diente die Kirche auf dem Büraberg als Kathedrale. Die Bistumsbulle vom 1. April 743 bezeichnet uns Witta als hessischen Oberhirten. Witta war der erste und einzige Hessenbischof, denn nach seinem Tode 765 wurde das Bistum nicht wieder besetzt. Vom Leben und Wirken Wittas ist uns nur wenig bekannt. Im Auftrage von Bonifatius gründete der Bayer Sturm im Jahre 744 ein Kloster im Fulda-Walde und wurde zum Abt dieses Klosters ernannt. Dieses Kloster begründete die Stadt Fulda und hieß Erlöserkloster. Diesen Namen trägt auch der heutige Fuldaer Dom: Erlöserkirche. 745 wurde Bonifatius Bischof von Mainz. 754 reiste Bonifatius im Alter von 80 Jahren mit seinen Gefährten nach Utrecht und von da zu erneuter Missionstätigkeit zu den Friesen. Dort überfielen in der Morgenfrühe des 5. Juni 754 Heiden das Zeltlager der Mönche bei Dokkum; mit zweiundfünfzig Begleitern wurde Bonifatius erschlagen. Sein Leichnam wurde in Fulda begraben. Sein Grab befindet sich heute in der Krypta des Fuldaer Domes. Bonifatius hatte vor seiner Reise als seinen Nachfolger Lull (Lullus) zum Erzbischof von Mainz bestimmt. Das Benediktinerkloster Fritzlar bildete den wertvollsten Bestand des Bistums Büraberg. Die kleine Mönchssiedlung, die Bonifatius im Frühjahr 724 eingerichtet, hatte sich inzwischen zu einer verhältnismäßig großen Anlage entwickelt. Fritzlars Bedeutung für die hessische Kirche lag vornehmlich in seiner Klosterschule, die Knaben von nah und fern aufnahm und zu Mönchen heranbildete. So war die Schule von St. Peter eine Pflanzstätte des Priesterstandes im hessischen Bistum, ein Priesterseminar für Büraburg. Der erste Abt des Klosters war Wigbert der Altere, dann Tatwin, dann wahrscheinlich Wigbert der Jüngere. Das Ende des Hessenbistums trat mit dem Tode Wittas 765 ein. Die Bedeutung Büraburgs geht zurück, Fritzlar nimmt in Niederhessen an kulturellem Einfluß zu. Die weitere Missionierung, insbesondere des Sachsenlandes, nach seiner Eroberung durch König Karl, übernahmen das Erlöserkloster Fulda und auch Hersfeld, insbesondere aber das von Ludwig dem Frommen gegründete Weserkloster Corvey.
Mehr Infos finden Sie hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bonifatius - http://www.heiliger-bonifatius.de/home/
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